Das wilde Abenteuer des Seins und Vergehens

Artikel in der »Volksstimme«

 

51 Jahre auf der Achterbahn des Lebens

 

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist Zeit, die Trompeten zu blasen und die ganze Altmark zu informieren – nach 51 Jahren unerschütterlicher Hingabe und einer Menge Koffein im Blut kann ich mit Freude verkünden, dass ich offiziell den Titel der Weltmeisterin im Kaffeetrinken für die 51. Saison in Folge gewonnen habe! Ein Triumph, der vielleicht nicht gerade die Schlagzeilen beherrscht, aber meinen inneren Barista zum Aufbrühen bringt. Vom ersten Tropfen am Morgen bis zur abendlichen Koffeinierung - mein Koffeinkonsum hat die Höhen und Tiefen des Lebens begleitet. In einer Welt voller Herausforderungen und Veränderungen habe ich es geschafft, konsequent meinem Lieblingsgetränk treu zu bleiben. Denn ja, ich bin 51 Jahre alt geworden und habe so einiges miterlebt auf diesem wilden Ritt namens Leben und das eine oder andere Tröpfchen Liquid Life dabei verschüttet. Politisch gesehen, haben wir in den letzten Jahrzehnten mehr Wendungen erlebt als in einer durchschnittlichen Netflix-Serie. Vom Fall der Berliner Mauer bis zur Wiedervereinigung Deutschlands, von den 9/11-Anschlägen bis zum Brexit – eine paradoxe Achterbahnfahrt mit 3 Tiefen zwischen zwei Höhen. Technologisch betrachtet, habe ich die phänomenale Evolution vom klobigen Computer zum stylischen Smartphone miterlebt, von Briefen und Telefonzellen zu E-Mails und Social Media. Umwelttechnisch betrachtet erinnere ich mich an Zeiten, als der Klimawandel noch als Schlagwort für eine schlechte Wettervorhersage galt. Heutzutage sind wir jedoch mit Naturkatastrophen, steigenden CO2-Emissionen und ameisengroßen Marsrovern konfrontiert. Vielleicht sollten wir alle öfter mal rausgehen und einen Baum umarmen. Gesellschaftlich gesehen, sind viele Veränderungen passiert. Vom Frauenwahlrecht bis zur Black Lives Matter-Bewegung, von der Entstehung von LGBT-Rechten bis zu globalen Migrationen – es ist klar, dass die Welt eine bunte und vielfältige Bühne ist, auf der wir alle unsere Rolle spielen. Nur, dass ich mit einer Tasse Kaffee in der Hand deutlich besser spiele als ohne… Und während ich hier so sitze und die Kaffeebecher tanzen sehe, denke ich: Psychopathen sind auch nicht unsterblich. Also her mit den Herausforderungen, den politischen Absurditäten und den verrückten Momenten – ich bin bereit, mich ihnen mit einem Lächeln zu stellen, bewaffnet mit einer Tasse Kaffee in einer Hand, wunderbaren Theaterstücken in der anderen Hand und einem trotzigen Blick auf die Welt. Also lasst uns die Symphonie des Lebens dirigieren und dem Chaos mit einem Lächeln begegnen. Wahrscheinlich spielt es letztlich gar keine so große Rolle, ob man den Weltmeistertitel im Kaffeetrinken hat, sondern dass man das Leben in all seinen skurrilen Facetten genießt. Auf eine weitere Tasse Humor und einen Schluck Optimismus!

 

Ihre Dorotty Szalma